Die Temperaturen steigen – und mit ihnen die Zahl der Ameisen in deutschen Haushalten. Besonders auffällig: 2025 ist die Nachfrage nach Ameisenmitteln so hoch wie lange nicht. Das liegt nicht nur am Wetter, sondern auch an einem neuen Problem: der invasiven Ameisenart Tapinoma magnum.
Was ist Tapinoma magnum?

Diese ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammende Art breitet sich derzeit rasant in Deutschland aus. Besonders betroffen sind Bundesländer wie Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz. Die Tiere bilden sogenannte „Superkolonien“ mit Millionen von Ameisen – ein echtes Problem für Hausbesitzer, Kommunen und sogar Stromversorger.
- Mehr dazu bei der Tagesschau
- ZDF berichtet über Schäden durch Tapinoma magnum
- SWR: Invasive Ameisen sorgen für Stromausfälle
Was bedeutet das für Verbraucher?
- Die Nachfrage nach Ameisenköderdosen, Streu-Granulat und Sprays ist 2025 deutlich gestiegen.
- Viele Produkte sind schnell vergriffen – vor allem im Onlinehandel.
- Wer betroffen ist, sollte frühzeitig vorbeugen oder befallene Stellen gezielt behandeln.
Warum herkömmliche Mittel oft nicht ausreichen
Herkömmliche Sprays bekämpfen meist nur die sichtbaren Ameisen. Doch bei Tapinoma magnum und anderen Arten ist es entscheidend, auch das Nest zu treffen – sonst kehren die Ameisen in kürzester Zeit zurück. Genau hier setzen moderne Köderprodukte mit Nestwirkung an: Die Ameisen tragen den Wirkstoff ins Nest und eliminieren dort Königin und Brut.
Wie erkenne ich einen Befall?
Typische Anzeichen für einen Befall mit Ameisen im Haus oder Garten sind Ameisenstraßen, kleine Erdhügel an Pflasterfugen oder unerklärliche Ansammlungen in Küche oder Speisekammer. Besonders aggressiv verhalten sich Tapinoma-Kolonien bei Hitze und Trockenheit – dann dringen sie verstärkt in Wohnbereiche ein.
So handeln Sie richtig

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Granulat & Gießmittel gezielt anwenden:Für den Außenbereich (Terrassen, Wege, Pflasterfugen) sind Streu- oder Gießmittel besonders effektiv. Das feine Granulat dringt tief in die Gänge ein und erreicht die Brut im Nest. Wichtig: Nur auf Laufwegen oder Nestöffnungen anwenden – nicht großflächig verteilen.
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Köderdosen mit Nestwirkung nutzen: Im Innenbereich oder auf der Terrasse sind Köder mit Lockstoffen ideal. Die Ameisen tragen den Wirkstoff in das Nest – dort wirkt er verzögert, aber nachhaltig gegen Königin und Larven. Wichtig: Niemals mit Reinigern oder Sprays kombinieren – das stört die Lockwirkung.
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Frühzeitig und gezielt platzieren: Platzieren Sie die Mittel entlang aktiver Ameisenstraßen oder direkt an Nestern. Bei starkem Befall empfiehlt sich eine Kombination aus Gießmittel außen und Köderdosen innen.
- Nicht ungeduldig werden: Bekämpfungsmittel mit Nestwirkung benötigen Zeit – meist 3 bis 7 Tage. In dieser Zeit die Köder nicht entfernen oder stören. So stellen Sie sicher, dass die gesamte Kolonie getroffen wird.
Aktuelle Entwicklungen und Maßnahmen

In der badischen Grenzstadt Kehl wurde ein Spielplatz aufgrund der massiven Unterhöhlung durch Tapinoma magnum gesperrt. Die Stadt setzt nun auf regelmäßige Bekämpfungszyklen mit Heißschaum, um die Population einzudämmen. Dennoch betonen Experten, dass eine vollständige Ausrottung dieser Art kaum möglich ist. Quelle
Auch in der Schweiz breitet sich die invasive Ameisenart aus und verursacht Schäden an Gebäuden und Infrastruktur. Mehrere Kantone haben bereits Maßnahmen zur Bekämpfung eingeleitet. Quelle
Fazit
Die Ausbreitung von Tapinoma magnum stellt eine ernsthafte Bedrohung für Haushalte und Infrastruktur dar. Es ist entscheidend, frühzeitig geeignete Maßnahmen zur Bekämpfung zu ergreifen und sich über aktuelle Entwicklungen zu informieren.